Mit Durchgängigkeit Prozesse beherrschen
Als ein weltweit marktführender Hersteller von Teilereinigungsanlagen für die Automobilproduktion beherrscht die Dürr Ecoclean GmbH die Prozesse der Entgratung, Reinigung und Trocknung wie auch die Prozesse, die zur Entwicklung hochwertiger, maßgeschneiderter Anlagen führen.
Als ein weltweit marktführender Hersteller von Teilereinigungsanlagen für die Automobilproduktion beherrscht die Dürr Ecoclean GmbH in Monschau beides: die Prozesse der Entgratung, Reinigung und Trocknung wie auch die Prozesse, die zur Entwicklung hochwertiger, maßgeschneiderter Anlagen führen. Im Engineering setzt man auf absolute Datendurchgängigkeit – mit der EPLAN Plattform wird integrativ, quer über alle Gewerke, konstruiert. Eins haben die Kunden von Dürr Ecoclean gemeinsam: Sie benötigen saubere Komponenten. Denn der Geschäftsbereich „Ecoclean“ des Dürr-Konzerns hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von Maschinen und Anlagen für die Teilereinigung spezialisiert, und das mit großem Erfolg: Das Unternehmen, das rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, ist weltweit vertreten. Das Produktspektrum reicht von kleineren Seriengeräten für die industrielle Reinigung bis zu komplexeren, teilweise robotergestützten Anlagen. Darüber hinaus produziert Dürr Ecoclean auch Anlagen für die Kühlschmiermittelaufbereitung und für die Verkettung von Produktionsprozessen der Metallbearbeitung. Neben Filderstadt und Monschau befinden sich Produktionsstätten in Frankreich, Tschechien, China und den USA. In Monschau entwickelt der Geschäftsbereich „CLA“ maßgeschneiderte Lösungen für die Automobilindustrie. Dabei kommen nur wässrige Medien zum Einsatz, und häufig gehört auch die Entgratung der Teile zu den Aufgaben, die die Anlagen übernehmen. Ein großer Erfolg gelang Dürr Ecoclean mit der vor drei Jahren erstmals vorgestellten EcoCFlex-Anlage (Bild 1). Hier übernimmt ein Sechs-Achs-Roboter im Zentrum der Anlage das Teile-Handling und führt die Komponenten den verschiedenen Arbeitsstationen wie Entgratung, Hochdruck-Wasserstrahlen, Spritzreinigung, Injektionsflutwaschen und Trocknung zu. Damit ist eine hohe Flexibilität und eine schnelle Anpassung an veränderte Werkstückgeometrien gewährleistet. Die Anlagen sind im Trend, auch deshalb, weil in der Automobilindustrie immer geringerer Kraftstoffverbrauch und geringere Emissionen gefordert werden. Das bedingt höhere Anforderungen an die Reinheit und Gratfreiheit von Komponenten wie Motorblöcken und Zylinderköpfen. Durchgängiger Entwicklungsprozess
„Immer den ganzen Prozess im Blick“, dieser Wahlspruch gilt auch im Engineering. Deshalb hat Dürr Ecoclean in 2008 seine bisherigen Systeme für Prozess- und Fluidtechnik ersetzt und komplett auf die EPLAN Plattform migriert. Elektro-, Fluidkonstruktion und EMSR-Technik arbeiten nun integrativ zusammen. Der Vorteil dieser Lösung liegt auf der Hand: Alle drei Gewerke arbeiten auf ein- und derselben Datenbasis und schauen, bildlich gesprochen, aus drei verschiedenen Blickwinkeln auf dieselben Daten. Das hat zur Folge, dass jede Änderung, die ein Konstrukteur in einem der Gewerke ausführt, auch in den anderen Gewerken sichtbar ist. Die bisher übliche und fehlerträchtige Aufgabe des Abgleichs von Datenständen oder das Übertragen von Änderungen entfällt gänzlich. Egal in welchem Gewerk der Konstrukteur tätig ist: Er arbeitet immer mit einem aktuellen Datenstand, der für alle Kollegen in jeder Engineering-Disziplin die Grundlage ist und das gesamte Projekt lückenlos darstellt. Mehr Effizienz durch Integration
Die datenübergreifende EPLAN Plattform bot Vorteile für die Konstrukteure in Monschau, nach eingehender Prüfung rasch die Migration vorzubereiten. Man sah die Möglichkeit, mit diesem integrativen Engineering-Prozess deutliche Effizienzgewinne zu erzielen. Um den Übergang nahtlos und bei laufenden Prozessen zu vollziehen, entschied Dürr Ecoclean sich, Schritt für Schritt vorzugehen. Deshalb begann man im Juli 2008 mit der Umstellung von EPLAN 5 auf EPLAN Electric P8. Dem ersten Schritt folgte schnell der zweite: Im Herbst 2008 wurden EPLAN Fluid (für Pneumatik und Schmierstofftechnik) und EPLAN PPE für die Prozesstechnik implementiert. Letzteres wird vor allem für die Darstellung des Fließbildes eingesetzt. Gemeinsam mit dem Unternehmen EPLAN wurde das PPE-Modul so angepasst, dass die Optik so ist wie im Vorgängersystem. Jetzt kann neben dem Kollegen der Prozesstechnik auch die Elektrokonstruktion mit dem PPE-Modul arbeiten. Das gibt mehr Flexibilität im Workflow – und die Änderungen, die die Elektrokonstrukteure vornehmen, finden sich automatisch im Fließbild wieder. In EPLAN PPE wurden Module für Funktionsbaugruppen wie Filter und Vakuumtrockner hinterlegt. Dabei nutzt man weitestgehend die EPLAN Bibliothek – eine gute Basis, denn die anderen EPLAN Systeme greifen ebenfalls auf diese Bibliothek zu. Auch Änderungenen auf organisatorischer Ebene
Bei Dürr Ecoclean war man sich sehr wohl bewusst, dass die Migration auf eine gemeinsame CAx-Plattform allein nicht die vollen Vorteile der Durchgängigkeit ausschöpft. Auch auf personeller und organisatorischer Ebene waren Veränderungen notwendig. Daher wurde die verfahrenstechnische und fluidtechnische Konstruktion, die bislang bei der Mechanik angesiedelt war, mit der Elektrokonstruktion zusammengefasst. Damit wurde zugleich auch die Voraussetzung für höhere Flexibilität geschaffen. Dass die Elektrokonstrukteure auch in EPLAN PPE geschult wurden, bot eine große Chance: Damit konnten man ein bisheriges ´Nadelöhr´ in der Konstruktion auflösen, denn es gab nur einen Kollegen, der die Fließschemata erstellte. Auch auf organisatorischer Ebene ist Dürr Ecoclean nun besser aufgestellt. Erstes Master-Projekt erfolgreich
Welche Vorteile das durchgängige Konstruieren vom Fließschema über Pneumatik und Schmierstofftechnik bis zur Elektrotechnik hat, konnte Dürr Ecoclean praxisbezogen beweisen, als das erste Master-Projekt auf der EPLAN Plattform entwickelt wurde. Für einen US-amerikanischen Werkzeugmaschinenbauer wurden mehrere große Anlagen geplant. Als Vorteil erwies sich, dass man innerhalb eines Projektes ohne Schnittstellen z.B. von der EMSR-Ansicht zur Elektro- oder Fluidtechnik wechseln kann. So lässt sich eine Komponente durchgängig bearbeiten. Und da man mit einer durchgängigen Datenbasis arbeitet, wird Zeit für das manuelle Übernehmen von Daten gespart. Die Möglichkeit, Fehler zu machen, verringert sich erheblich, weil das System Inkonsistenzen sofort erkennt und meldet. Auch der Zeitgewinn spielt eine Rolle, weil man z.B. Funktionstexte nur an einer Stelle definieren muss. Pläne in passender Norm und Sprache
Außerdem konnte Dürr die Elektropläne direkt im JIC-Format bereitstellen, das in den USA üblich ist und gewünscht wird – das geht einfach per Umschaltfunktion in EPLAN Electric P8. Diese Pläne werden mitsamt Querverweisen und allen Funktionalitäten, d.h. ohne Informationsverlust, erzeugt. Als praktisch erweist sich auch die Übersetzungsfunktion: Da auch die Übersetzung aus einem einzigen System kommt, arbeiten die drei Gewerke mit einheitlichen Begriffen. Einen weiteren Vorteil des gewerkeübergreifenden Engineering sieht man in der Darstellung des Prozesses dem Kunden gegenüber. Dürr Ecoclean stellt seinen Kunden z.B. Zeichnungen aus EPLAN PPE zur Abstimmung und Freigabe zur Verfügung. Das demonstriert Kompetenz und eine hohe Qualität im Engineering-Prozess – und nach der Freigabe lassen sich die Daten direkt weiterarbeiten. Bruchloser Wechsel zwischen den Gewerken
Aber nicht nur die Kunden, auch die Konstrukteure im eigenen Hause schätzen das Arbeiten auf bzw. mit der EPLAN Plattform. Die Kollegen sehen Tag für Tag die großen Vorteile der Durchgängigkeit: Sie können zum Beispiel aus EPLAN PPE heraus direkt zum Stromlaufplan gelangen und ohne Medienbrüche zwischen den Systemen und Gewerken wechseln. Diese Reduzierung der Schnittstellen ist zentraler Vorteil. Auch die Tatsache, dass die Bedienoberfläche identisch ist, vereinfacht das Arbeiten. Andere Standorte werden folgen
Angesichts dieser Vorteile überrascht es nicht, dass auch andere Standorte von Dürr Ecoclean in naher Zukunft auf die EPLAN Plattform migrieren werden. Das ist schon deshalb besonders sinnvoll, weil die verschiedenen Konstruktions- und Produktionsstätten gemeinsame Anlagenmodule nutzen. Den Anfang wird das französische Werk in Loué machen. Ziel ist es, dass nicht nur die Anlagen, sondern auch die Pläne und Dokumentation immer nach gleichen Standards erstellt werden – unabhängig vom Fertigungsstandort. Für die nahe Zukunft ist darüber hinaus eine Anbindung der CAD-Datenplattform an das ERP-System geplant. Im ersten Schritt wird es möglich sein, die Daten der Bestellteile aus SAP in die CAx-Systeme zu laden. Im zweiten Schritt soll dann der Anstoß zum Bestellen von Kaufteilen direkt aus den EPLAN Programmen heraus an SAP gegeben werden.