Schmidberger Elektroinstallations GesmbH

Vorschub im Verteilerbau

Der klassische Verteilerbau zählt zu den durchaus anspruchsvollen Tätigkeiten, auch wenn er im Vergleich zu medial gehypten Hightech-Projekten oft wenig Beachtung findet. Dies gilt umso mehr, wenn es sich um die Fertigung von Schaltschränken für Prototypen oder Kleinstserien handelt. Beachtung verdient daher eine schlüssige und zukunftsfähige Wertschöpfungskette mit hohem Automatisierungsgrad: Schmidberger, EPLAN und Rittal zeigen, wie´s geht.

Kunden der Schmidberger Elektroinstallationsges.m.b.H. verlangen nach maßgeschneiderten Lösungen, der Engineering-Aufwand ist daher groß. „Es macht unser Unternehmen aus, dass wir technologisch die Nase vorne haben und uns stets am Stand der Technik orientieren“, berichtet Firmeninhaber Fritz Schmidberger. „Wir wollen schließlich dazu betragen, unsere Kunden weiter zu bringen.“ Das liegt offensichtlich in den Genen der Unternehmerfamilie, die das Lösen komplexer Aufgabenstellungen als ihr Steckenpferd bezeichnet. Zu den Kernaufgaben des Unternehmens zählt der Schaltschrankbau, welcher von A bis Z, also vom Engineering über den Aufbau bis zur probeweisen Inbetriebnahme im Haus erfolgt. Beim Engineering setzt Schmidberger seit vielen Jahren auf Softwarelösungen von EPLAN, konkret auf EPLAN Electric P8 und EPLAN Pro Panel. „Vom allpoligen Schaltplan bis hin zur Konstruktionszeichnung und Fertigungsplanung machen wir alles in EPLAN“, bringt es Dominik Huber, Technischer Planer bei der Firma Schmidberger auf den Punkt. Eine Entscheidung, die eigentlich noch nie ernsthaft hinterfragt wurde, zumal die Vorteile der Software eine deutliche Sprache sprechen. „Für uns und unsere Sparte ist EPLAN die Nummer 1 am Markt“, so Huber weiter, „zudem setzen fast alle unserer Kunden ebenfalls Lösungen von EPLAN ein. Das garantiert den einwandfreien Datentransfer von einem Unternehmen zum anderen. Schnittstellenprobleme kommen so nicht vor.“ Ein gutes Beispiel dafür ist die Auftragsfertigung von Schaltschränken. In der Praxis ist es nämlich durchaus nicht selten, dass bei der Firma Schmidberger Pläne eines Kunden eintreffen, die dann direkt weiterbearbeitet werden. Würden unterschiedliche Softwaresysteme eingesetzt, liefe alles bestimmt nicht so reibungslos.


Synergien nutzen

Im Zuge der vom Inhaber Fritz Schmidberger forcierten Fertigungsautomatisierung hat sich die Anwendung von EPLAN-Lösungen auf einem hohen Level manifestiert. Insbesondere in EPLAN Pro Panel – der „3D-Planungsschnittstelle zur Fertigung“ – ist die Firma Schmidberger hervorragend aufgestellt, ein Mehr an Effizienz ist der Lohn. Um den Weg der Automatisierung und der Digitalisierung fortzusetzen, war es nur konsequent, einen Blick auf die Produkte der Firma Rittal zu werfen, dessen Schaltschranklösungen von der Firma Schmidberger seit jeher verbaut werden. Denn Rittal, wie EPLAN ein Unternehmen der Friedhelm Loh Group, ist mehr als „nur der Schaltschrank und sein Innenleben“: Seit kurzem stehen in der extra dafür errichteten neuen Halle am Firmengelände zwei Bearbeitungsmaschinen von Rittal, nämlich eine Perforex BC1007HS, ein Bohr-/Fräszentrum zur mechanischen Bearbeitung von Gehäusen und Flachteilen, wie etwa Schaltschranktüren. Nur ein Beispiel dafür ist die Öffnung für ein Anzeigegerät, welche von der Perforex in die Türe gefräst wird. Der Clou an der Sache ist, dass die Bearbeitung automatisiert aus den Daten des in EPLAN Pro Panel erstellten digitalen Zwillings heraus erfolgt. Die zweite Maschine ist das Wire Terminal WT36 zur automatisierten Drahtkonfektionierung: Sämtliche für ein Schaltschrankprojekt benötigten Drähte von 0,5 bis 6 mm2 kommen abgelängt, beschriftet, abisoliert, gecrimpt und sortiert aus der Maschine – fertig zum Einbau. Dies erfolgt natürlich wiederum automatisiert, basierend auf den Daten in EPLAN Pro Panel.


Wertvoller digitaler Zwilling

Dank perfekter Abstimmung beider Unternehmen gibt es hier keine Schnittstellenprobleme. Die Daten sind vorhanden, sie wollen nur genutzt werden. In diesem Kontext hebt Dominik Huber die Bedeutung des in EPLAN Pro Panel erstellten digitalen Zwillings in 3D hervor: „Dieser allein ist bereits eine enorme Unterstützung, etwa beim Generieren von Auswertungen. Darauf wollen wir nicht mehr verzichten. Und wenn der digitale Zwilling vorhanden ist, ist es höchst sinnvoll, diese beiden Rittal-Maschinen einzusetzen und so den optimalen Nutzen zu generieren. Erst das bringt den wirklich großen Mehrwert.“ Das durchgängige, standardisierte Engineering in EPLAN Pro Panel und die automatisierte Fertigung in den Rittal-Maschinen Perforex und Wire Terminal bewirken eine ungeahnte Steigerung der Produktionsqualität: Prozesse beschleunigen sich massiv, manuelle und fehleranfällige Tätigkeiten, wie das aufwändige händische Ausschneiden von Schaltschranköffnungen bzw. das mühselige Ablängen von Drähten, entfallen. „Unser Verteilerbau hat mit einem Schlag an Qualität und Professionalität gewonnen“, zeigt sich Fritz Schmidberger erfreut.


Gemeinsam erfolgreich

„Diesen Weg in dieser Tiefe so schnell und erfolgreich zu gehen, ist höchst beachtenswert“, sagen dazu Erwin Kreuzer, Account Manager Österreich Ost bei EPLAN und Ing. Werner Bendekovits, Technischer Außendienst bei Rittal GmbH unisono, die zugleich betonen, dass sich die getätigten Investitionen rasch amortisieren werden. Auch wenn nicht verschwiegen werden soll, dass Unternehmen dazu bereit sein müssen, Zeit und Ressourcen zu investieren, um den Prozess in seiner gesamten Tiefe aufzusetzen. Die Firma Schmidberger hat investiert – und es nicht bereut. So macht die Implementierung dieser Wertschöpfungskette das Unternehmen zukunftsfähig. Blumen streut Fritz Schmidberger beiden Unternehmen, wenn es um die persönliche Betreuung geht: „Egal um welches Thema es sich handelte, sowohl von EPLAN als auch von Rittal stand uns jederzeit ein Mitarbeiter zur Seite, um uns zu unterstützen. Wir sehen diese Unterstützung unserer Partner sogar als wesentlichen Beitrag zur schnellen, nachhaltigen Entwicklung unseres Unternehmens.“ Das nächste Ziel hat Schmidberger gemeinsam mit EPLAN schon vor Augen, nämlich nach der Fertigung nun auch das Engineering, sprich die Generierung der Schaltpläne und des Schaltschrankaufbaus, zu automatisieren.


Die Firma Schmidberger – Vielfalt im elektrischen Anlagenbau

Fest in der Region Tulln verankert ist seit über 50 Jahren die Schmidberger Elektroinstallationsges.m.b.H. und deckt dabei den gesamten elektrischen Anlagenbau ab – „vom Hochspannungsbereich bis zum EDV-Kabel“, wie Inhaber Fritz Schmidberger berichtet. Für ihn zählen die Mitarbeiter zum wichtigsten Kapital des Unternehmens, deshalb bilden die Niederösterreicher jedes Jahr fünf bis sieben Lehrlinge aus. Ein hoher Wert in Anbetracht der Gesamtmitarbeiterzahl von etwa 100. Das Angebotsspektum ist sehr breit angelegt: Es reicht von elektrischen Anlagen für Industrie und Gewerbe über die kommunale Ausstattung, die Automatisierungs-, Netzwerkstechnik, und Sicherheitslösungen bis zum Verteilerbau. Selbst technisch anspruchsvolle Lösungen für Privatkunden zählen dazu. Für jeden Bereich gibt es bei der Firma Schmidberger eigene Expertenteams, die stets am Stand der Technik und mit hohem Dienstleistungsanteil agieren.

Von Ing. Martin Gold, Journalist, Autor und Fotograf, Wien